GRAFFITI
Die Graffitis, die man an U-Bahnen und öffentlichen Gebäuden sieht, sind offenbar immer wieder gut für kontroverse Diskussionen in der Bevölkerung. Sie bezeichnen einerseits legale wie illegale Schriftbilder und Bilder im öffentlichem Raum, andererseits sind sie Ausdruck einer bestimmten Jugendsubkultur, die mit ihren Wandinschriften und -Bildern auf sich aufmerksam macht.
Graffiti ist nicht als bloße Schmiererei aus Langeweile zu verstehen, sondern als Bestandteil eines komplexen Wertesystems der Hip-Hop-Kultur, als Identitätsentwurf, Versuch der Raumaneignung oder schlicht als Lebensbewältigung zu sehen.
Die zentrale Botschaft für das Lebensgefühl der Hip-Hop Szene lässt sich mit dem Slogan „seht her – uns gibt es, mit uns müsst ihr rechnen – trotz aller Repressalien“, beschreiben. Außer den Grafittis bedient sich die Hip-Hop Szene noch dem Rap ( Sprechgesang über Musikkollagen der DJ’s, ursprünglich mit Texten über den Alltag im Ghetto ) und dem Breakdance.
Im Kontext der Jugendsubkultur muss bei Graffitis hauptsächlich zwischen Tags und Pieces unterschieden werden. Tags sind einfarbige Signaturen die meist ausschließlich das Pseudonym des Sprayers zeigen. Pieces dagegen große Wandbilder, die den Schriftzug des Sprayers mehrfarbig künstlerisch darstellen, manchmal ergänzt durch Figuren, sogenannte Charakters.
Das Ziel beim Anbringen von Tags und Pieces ist der fame, der Respekt. Je riskanter die Entstehungsumstände oder je individueller oder handwerklich gelungener das Werk ist, desto größer ist der ‚fame’. Viele Graffitis sind bestimmten Personen gewidmet, oder es werden andere Sprayer mit dem Graffiti gegrüßt, indem neben oder unter dem Graffiti Personen genannt werden. Eine wichtige Regel ist, niemals ein Graffiti zu übersprühen, es sei denn man kann selbst ein besseres Werk darüber setzen, in solchen Fällen findet man häufig ein sorry am Bildrand.
Ein Graffiti zu crossen bzw. zu taggen (d.h. seinen tag in ein Bild zu setzen), ist gegen die Sprayerehre und zieht garantiert Ärger nach sich. Als Regelung zur Konfliktlösung besteht bei den Sprayern auch die Option eines Battles. Zwei (oder mehrere) Rivalen sprayen gegeneinander, die Gruppe entscheidet jeweils darüber wer der Gewinner eines Battles ist.
Waren es „Battles“, Arrangements die diese jugendkulturelle Praxis nachempfanden oder schlicht das zur Verfügung stellen von Wänden – das Startloch ermöglichte Räume für legales Graffiti und avancierte im Laufe der Zeit zur „Hall of Fame“, einem Ausstellungsort für junge Graffiti-Künstler.
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